Das Performative – eine literaturwissenschaftlich-philosophische Perspektive

Authors

  • Gert Hofmann University College Cork

DOI:

https://doi.org/10.33178/scenario.13.1.7

Abstract

Scenario: Guten Tag, Herr Prof. Hofmann. Leser und Leserinnen dieser Zeitschrift sind sehr an Aspekten performativen Lehrens, Lernens und Forschens interessiert. Als Literaturwissenschaftler setzen Sie sich schon lange mit Aspekten des Performativen auseinander, z.B. in Ihrer Veröffentlichung Presence of the Body (2015). Wo, wann und wie ist denn dieses Interesse entstanden? Welche Impulse waren wichtig für Sie? GH: Im akademischen Sinne reicht dieses Interesse zurück in meine Zeit als Lecturer in Seoul (1991-1995). Damals lernte ich meine Frau Snježana kennen, die als Anthropologin schamanische und buddhistische Rituale in Korea erforschte. Während ich an der Hankuk Universität deutsche Literatur und Sprache unterrichtete, hatte ich nebenher noch genügend Gelegenheit, Snježana bei ihren Feldforschungen zu begleiten und dadurch eine Menge zu lernen. Damals wurde mir die spirituelle Dimension des Performativen erstmals klar. Und es wurde mir deutlich, wie wichtig die performative Dimension der Literatur ist, nicht nur in der gemeinsamen Kunst des Theaters, sondern als Akt des Schreibens und Lesens, z. B. in Phänomenen der Trance, Ekstase und Besessenheit, also der Auflösung, Verlagerung und Überschreitung persönlicher und sozialer Identitäten. Scenario: Nach Ihrer Zeit in Korea (1991-1995), in der Sie sich intensiv mit kulturspezifischen Aspekten des Performativen befasst haben, folgte eine Phase als wissenschaftlicher ...

Published

2019-01-01

Issue

Section

Interviews