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Warum Usnechs Söhne das Land verließen

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German Translation

Edited by Rudolf Thurneysen

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Warum Usnechs Söhne das Land verließen

 p.16

Einst zechten die Ulter im Hause Fedlimids, des Sohnes Dalls, der Geschichtenerzähler König Conchobars war. Fedlimids schwangere Frau bewirtete stehend die Männer. Trinkhorn und Fleischportion gingen von Mann zu Mann und bald schon erhob sich trunkenes Geschrei. Als man sich schlafen legen wollte, ging auch die Frau zu ihrem Bett. Wie sie mitten durchs Haus lief, schrie das Kind in ihrem Leib auf, so daß man es im ganzen Gehöft hörte. Da sprangen alle Männer auf und drängten sich Kopf an Kopf im Hause zusammen. Sencha Alills Sohn beruhigte sie aber:

“Bleibt ruhig”, sagte er. “Man soll die Frau zu uns führen, damit wir erfahren, was dieser Lärm bedeutet.”

Und man holte die Frau, und ihr Mann Fedlimid fragte:

  1. Welch rasender Schrei
    tobt dir, o Frau, im schwangeren Leib?
    Dessen Ohren ihn hören, den zerschmettert der Schrei
    aus deinen starkschwellenden Seiten.
    Großes Leid befürchtet mein Herz,
    derart verwundet.

Die Frau ging zu Cathbad, denn der war ein Weiser, und sprach:

  1. Hört Cathbad, Schöner mit lieblichem Antliz,
    der Fürsten edles Diadem und mächtig,
    den der Druiden Zauberkunst erhebt! p.17
    Denn selbst ich weiß nicht weise Worte,
    kundzutun,
    was in meines Leibes Höhle so aufschrie.
    Weiß doch eine Frau nicht,
    was sie im Leibe trägt.

Da sprach Cathbad:

  1. In deines Leibes Höhle schrie auf
    eine Frau, mit blondgelocktem Haar,
    mit blaün sternengleichen Augen.
    Die Wangen wie Fingerhut, bläulich-purpurn,
    schneeweiß der tadellosen Zähne Pracht.
    Rot wie Saffian leuchten die Lippen.
    Eine Frau, die Streit und Mord erregt,
    unter Ulsters Wagenkämpfen.
  2. Laut schrie in deinem schwangeren Leib
    eine Frau, weiß, schlank, mit langem Haar.
    Um sie werden Helden streiten,
    um sie werden Hochkönige werben.
    Mit schwerem Gefolge wird sie westwärts ziehen
    heimlich aus Conchobars Land.
    Saffianrote Lippen umschließen
    wie Perlen glänzende Zähne.
  3. Königinnen werden ihr neiden,
    ihre Gestalt ohne Makel und Fehl.

Dann legte Cathbad seine Hand auf den Leib der Frau, und das Kind tobte unter der Hand. “Richtig”, sagte er, “hier ist ein Mädchen. Derdriu, Toberin, wird ihr Name sein. Schlimmes wird sie bringen!”

Später, als das Mädchen zur Welt kam, da sang Cathbad:  p.18

  1. Derdriu, du wirst schön und prächtig,
    welchen Mann wirst du verschmähn!
    Ulster bringst du vieles Leid
    züchtig Mädchen Fedlimids
  2. Lang noch wirkt das Unheil fort,
    Herrlich Weib, das du verschuldest.
    Hör's! Zu deiner Zeit ziehen aus
    die drei hohen Söhne Usnechs.
  3. In Emin, zu deiner Zeit
    wird die böse Tat geschehen.
    Lang wird ihr Verlust noch schmerzen,
    Königssöhne werden fallen.
  4. Du verschuldest, herrlich Weib,
    daß aus Ulster Fergus weicht.
    Vielbeweint sinkt in den Staub
    Fiachna, Enkel Conchobars.
  5. Schlimme Tat vollbringst du selbst,
    zürnend Ulsters hohem König.
    Wo dein enges Grab du findest,
    Derdriu, weit spricht man davon.

“Man soll das Mädchen töten”, sagten die Ulter.

“Nein!” entgegnete Conchobar. “Bringt das Mädchen morgen zu mir, es soll nach meinem Willen erzogen und meine Frau werden.”

Die Ulter wagten nicht, ihm sein Vorhaben auszureden. Und so geschah es denn. Derdriu wuchs bei Conchobar auf und wurde das allerschönste Mädchen in Irland. Man erzog sie aber in einem abseits gelegenen Gehöft, damit kein Ulter sie vor jenem Zeitpunkt sehen könne, da sie mit Conchobar das Lager teilen würde. Nur ihr Pflegevater und ihre Pflegemutter und Leborcham  p.19 wurden ins Haus gelassen. Leborcham konnte man den Eintritt nicht verweigern, denn sie war eine Frau, der man keine Bitte abschlägt, da sie sich durch Rügelieder und kräftige Sprüche zu rächen wußte.

In einem Winter nun häutete Derdrius Pflegevater im Schnee ein Kalb, um es für das Mädchen zu braten. Da sah sie einen Raben von dem Blut auf dem Schnee trinken, und sie sprach zu Leborcham:

“Ich möchte den Mann lieben, der diese drei Farben an sich hat: das Haar wie der Rabe, die Wange wie das Blut und den Leib wie der Schnee.”

“Heil und Glück dir!” rief Leborcham. “Dieser Mann ist nicht weit. Er ist in der Burg ganz in deiner Nähe. Es ist Noisi, Usnechs Sohn.”

“So werd ich erst gesund, wenn ich ihn sehe.”

Einst befand sich Noisi allein auf dem Wall der Burg Emin und ließ seine Stimme erschallen, die wohlklingend war wie die Stimme aller Söhne Usnechs. Jede Kuh, die sie hörte, gab beim Melken zwei Drittel mehr Milch als sonst; jedem, der sie vernahm, erklang sie wie die schönste Melodie. Vortrefflich konnten die Söhne Usnechs mit ihren Waffen umgehen. Versammelte sich auch das ganze Fünftel Ulter um sie, die drei Brüder blieben unbesiegt, wenn sie nur ihre Rücken gegeneinander wenden konnten, so gut wußten sie zu fechten und zu parieren. Auch waren sie schnell wie Hunde beim jagen. Sie pflegten das Wild zu Tode zu hetzen.

Als Noisi also allein auf dem Wall stand, lief Derdriu hinaus und tat so, als wolle sie an ihm vorbei. Noisi erkannte sie nicht gleich. “Schön ist die Kalbin, die an mir vorbeispringt”, rief er ihr zu. “Wohl müssen”, erwiderte sie, “ wo Stiere fehlen, die Kalbinnen groß sein.”

“Du hast ja König Conchobar, den Stier des ganzen Fünftels, für dich allein.”

“Ich möchte aber zwischen euch beiden wählen können,  p.20 dann nähm ich mir so einen jungen Stier wie dich.”

“O nein!” rief Noisi, “ schon wegen der Prophezeiung nicht!”

“Sagst du das, um mich abzuweisen?” fragte Derdriu. “Allerdings!”

Da sprang sie auf ihn zu und ergriff seine beiden Ohren.

“Zwei Ohren der Schande und des Spottes werden das sein, wenn du mich nicht haben willst!” rief sie.

“Laß mich los, Weib!”

“Das will ich.”

Da stieß er seinen Kriegsruf aus, und als den die Ulter hörten, sprangen sie alle auf. Die Söhne Usnechs aber liefen hinaus, ihren Bruder aufzuhalten.

“Was hast du?” fragten sie ihn. “Laß deinetwegen keinen Streit unter den Ultern entstehen.”

Nun erzählte er ihnen, was ihm passiert war.

“Das wird böse Folgen haben”, sagten sie. “Was aber auch werden mag, du sollst, so lange wir am Leben sind, nicht in Schande leben. Wir wollen mit dem Mädchen in ein anderes Land ziehen. Es gibt in Irland keinen Fürsten, bei dem wir nicht willkommen wären.”

Da hielten sie Rat. Und in derselben Nacht noch rückten sie aus: drei mal fünfzig Krieger und drei mal fünfzig Frauen und drei mal fünfzig Hunde und drei mal fünfzig Diener – auch Derdriu war dabei. Lange Zeit zogen sie unter Fürstenschutz in Irland umher. Doch Conchobar versuchte immer wieder, durch Hinterhalt und List sie zu verderben. Und sie kamen nach und nach von Esruaid an der Grenze von Ulster und Connaught südwestwärts bis zum Etar-Horn im Nordosten. Doch die Ulter vertrieben sie schließlich hinüber nach Schottland, und dort ließen sie sich in der Einöde nieder. Als ihnen aber das Wild des Gebirges auszugehen begann, unternahmen sie Raubzüge nach dem Vieh der Schotten  p.21 und trieben es weg. Da versammelten sich eines Tages die Schotten, um die Eindringlinge auszurotten. Nun zogen die Ulter zum König von Schottland, der nahm sie in sein Gefolge auf, und sie leisteten ihm Kriegsdienste. Und sie errichteten sich auf der Burgwiese eigene Häuser. Das alles geschah wegen des Mädchens, damit sie nicht ihretwegen umgebracht würden.

Einst ging der Oberverwalter des Königs frühmorgens um Noisis Haus herum und sah das Paar darin schlafend. Sofort eilte er zum König und weckte ihn.

“Wir haben”, so sprach er, “bis heute keine dir ebenbürtige Frau gefunden. Noisi Usnechs Sohn hat eine Frau, die des Königs des Westens von Irland würdig ist. Laß Noisi töten und diese Frau dein Lager teilen.”

“Nein”, erwiderte der König, “geh lieber jeden Tag zu ihr und wirb bei ihr für mich.”

Und so geschah es auch. Aber alles, was der Oberverwalter am Tage zu ihr sagte, berichtete sie in der Nacht ihrem Mann. Und da sie sich nicht überreden ließ, schickte man die Söhne Usnechs in gefahrvolle Kämpfe, damit sie umkämen. Sie zeigten sich jedoch in jedem Streite stark, und man kam bei ihnen durch diese Kriegszüge nicht zum Ziel.

Nun rief man die Schotten zusammen, um die Söhne Usnechs umzubringen, nachdem man auch dieses Vorhaben mit Derdriu besprochen hatte. Sie aber erzählte es Noisi und sagte: “Zieht aus! Denn wenn ihr nicht diese Nacht entkommt, werdet ihr morgen erschlagen.” – So zogen sie in der Nacht davon und ließen sich auf einer Insel des Meeres nieder.

Von diesem Geschehen erfuhr man in Ulster. “Es ist ein Jammer, Conchobar”, sagten die Ulter, “daß die Söhne Usnechs wegen dieser Frau im Feindesland umkommen sollen. Besser wär's wohl, Nachsicht zu üben, damit sie in ihr Land zurückkehren, als daß sie unter den Feinden fallen.”

 p.22

“So mögen sie kommen”, sagte Conchobar. “Ich will ihnen Bürgen senden.” Dies wurde den Söhnen Usnechs überbracht.

“Uns ist es recht”, war die Antwort, “wir werden kommen. Als Bürgen wählen wir Fergus und Dubthach und Conchobars Sohn Cormac.”

Diese gingen zu Usnechs Söhnen und bewogen sie, die Insel zu verlassen und mit ihnen zurückzukehren. Unterwegs indes wurde Fergus auf Conchobars Veranlassung hin von anderen umdrängt und zu Biergelagen eingeladen. So verweilte er mit Dubthach und Cormac. Die Söhne Usnechs aber hatten gesagt, sie würden keine Speise in Irland anrühren, bevor sie von Conchobars Speise gegessen hätten, und zogen nun, von Fergus' Sohn Fiachu begleitet, auf die Burgwiese von Emin.

Zu dieser Zeit war auch der Fürst von Fernmag, Eogan Durthachts Sohn, gekommen, um mit Conchobar Frieden zu schließen, denn sie hatten sich lange schon befehdet. Dieser erhielt nun den Auftrag, unterstützt von Conchobars Kriegsvolk, die Söhne Usnechs umzubringen, so daß sie nicht bis zum König vordringen könnten. Die Söhne Usnechs standen auf der Wiese, und die Frauen saßen auf dem Wall von Emin. Eogan kam nun mit seinen Leuten über die Wiese, da stellte sich Fergus' Sohn dem Noisi zur Seite. Eogan begrüßte sie mit einem Stoß seines gewaltigen Speeres, der Noisis Rücken zerschmetterte. Fergus' Sohn sprang zu Noisi, legte beide Arme über ihn, so daß er ihn, derart beschützend, unter sich brachte. Noisi wurde nun von Eogan durch den Körper von Fergus' Sohn hindurch erstochen. Dann begann auf der Wiese ein Morden, daß keiner der Spitze des Speeres oder der Schneide des Schwertes entrann. Derdriu brachte man mit auf den Rücken gebundenen Händen zu Conchobar.

Das erfuhren die zurückgebliebenen Bürgen, Fergus, Dubthach und Cormac. Sofort eilten sie rächend herbei.

 p.23

Dubtach tötete mit einem Speerstoß Mane, einen Sohn Conchobars, und Fiachna, Sohn von Fedelm, der Tochter Conchobars. Und Fergus erschlug Traigthren Traiglethans Sohn und dessen Bruder. Diese Taten brachten Conchobar derart gegen die Bürgen auf, daß es noch am gleichen Tage zur Schlacht zwischen ihnen kam, in der dreihundert Ulter fielen. Und Dubthach ermorderte die Mädchen von Ulster, und noch vor Tagesanbruch steckte Fergus Emin in Brand. Dann wanderten sie aus nach Connaught zu Alill und Medb, denn sie wußten, daß dieses Herrscherpaar sie gut aufnehmen würde. Mit dreitausend Mann zogen sie aus. Und sechzehn Jahre lang ließen sie das Klagegeschrei und Zittern in Ulster nicht aufhören, jede Nacht brachten ihre Raubzüge neuen Jammer über die Ulter.

Derdriu lebte ein Jahr lang bei Conchobar, und während dieser Zeit lachte sie nicht ein einziges Mal, aß nicht und schlief nicht und hob ihren Kopf nicht von ihrem Knie. FüHrte man Spielleute zu ihr, so pflegte sie zu sagen:

  1. Dünkt die Kriegerschar euch schön
    die im Schritt nach Emin kommt?
    Stolzer schritten einst nach Hause
    Usnechs heldenhafte Söhne.
  2. Noisi kam mit Hasel-Met,
    und ich badete ihn beim Feuer.
    Ardan brachte Hirsch und Eber,
    Andle Holz auf seinem Rücken.
  3. Schmeckt euch süß der edle Met,
    den der Ness streitbarer Sohn trinkt?
    Wahrlich, häufig hatt' ich einst
    Speise, die mir süßer schmeckte
  4.  p.24
  5. Hatte Noisi erst den Herd
    auf des Waldes Flur gebreitet,
    schmeckte süßer noch als Honigspeise,
    was erbeutet Usnechs Sohn.
  6. Hell klingt eurem Ohr die Weise
    eurer Pfeifer und Hornisten.
    Heut bekenn ich's frei heraus:
    Schönre Weise hört' ich einst.
  7. Wohl liebt Conchobar, der König,
    seine Pfeifer und Hornisten:
    Froher klangen mir die Weisen,
    die mir Usnechs Söhne sangen.
  8. Kraftvoll war nur Noisis Lied –
    ewig konnte man ihm lauschen! –.
    Herrlich Ardans Mittelstimme;
    Andle sang den Baß dazu
  9. Noisi ward das Grab gegraben.
    Elend hat man ihn beschützt!
    Weh mir! Ich bin's, die den Gifttrank
    eingeschenkt, an dem er starb.
  10. Lieb war mir das schöne Berthan,
    prächtige Menschen, bergiges Land.
    Ich Verlass'ne! Nie mehr werd ich
    warten auf des Usnechs Sohn.
  11. Lieb war mir sein fester Sinn,
    lieb der edle, zücht'ge Mann
    Nach dem Marsch durch Waldes Wall,
    lieb das Kosen in der Dämm'rung.
  12.  p.25
  13. Allen Fraun entflammte sein Auge;
    blau war's, blitzend gegen Feinde.
    Kam vom wald er heim, so klang
    froh durchs Dickicht seine Stimme.
  14. Drum schlaf ich nicht,
    färbe die Nägel nicht mehr purpurn.
    Freude naht nicht meinem Wachen,
    sind doch Usnechs Söhne fern!
  15. Ich schlafe nicht
    die halbe Nacht auf meinem Lager.
    Heftig stürmen die Gedanken.
    Essen, lachen kann ich nicht.
  16. Keinen Sinn hab ich für Freude,
    füll'n gleich Edle Emins Halle,
    noch für Friede, Lust und Ruhe,
    für Palast und schönen Schmuck.

Wenn aber Conchobar sie zu besänftigen versuchte, dann sagte sie:

  1. O Conchobar, was willst du nur?
    Du schufst mir Kummer und Klage.
    Drum wird, so lang mein Leben währt,
    zu dir meine Liebe nicht groß sein.
  2. Was unterm Himmel das Schönste mir war,
    was ich am heißesten liebte,
    das raubtest du mir durch schändliche Tat.
    Nie seh ich es mehr, bis ich sterbe.
  3. O Jammer, daß die Schönheit verschwand,
    die Usnechs Sohn mir enthüllte!
    Schwarz häuft sich Gestein über weißem Leib,
    der alle dereinst überstrahlte.
  4.  p.26
  5. Purpurn seine Wangen, die Lippen rot
    und schwarz wie Pech seine Wimpern.,
    Die Perlenzähne erglänzten hell
    wie die leuchtende Farbe des Schnees.
  6. So wohlbekannt war sein herrlich Gewand
    in der Schar der schottischen Krieger!
    Der Leibrock schön, in Purpur gefärbt;
    die Borte aus rotem Golde.
  7. Das Kleid von Seide, ein kostbarer Schatz,
    mit hunderten Gemmen besetzt;
    und fünfzig Unzen Silber wohl
    zu seinem Schmucke verwandt.
  8. Das Schwert mit Goldknauf in der Hand,
    zwei Speere, grün und spitz;
    der Schild umrandet mit gelbem Gold,
    ein silberner Buckel darauf.
  9. Der schöne Fergus beredete uns
    zu fahren über die Flut.
    Um Bier hat er seine Ehre verkauft!
    Seine Taten sind alle dahin!
  10. Wären alle Ulter versammelt im Feld
    und Conchobar in der Mitte,
    ich gäbe sie alle willig hin,
    könnt' Noisi ich dafür ertauschen.
  11. Brich heut mir, Conchobar, nicht das Herz!
    Man rühmt dich weise und klug.
    Mein Schmerz wogt heftiger als die See.
    Bald sink ich ins frühe Grab.

 p.27

“Was haßt du am meisten von dem, was dich umgibt?” fragte Conchobar.

“Dich”, erwiderte sie, “und Eogan Durthachts Sohn.”

“So sollst du ein Jahr bei Eogan leben!” erwiderte er. Und Conchobar gab Derdriu Eogan.

Am Tag darauf fuhren sie nach dem Festplatz von Macha. Derdriu saß hinter Eogan im Wagen. Sie hatte aber gelobt, nie ihre zwei Männer zur gleichen Zeit zu sehen.

“He, Derdriu”, rief Conchobar, “so zwischen mir und Eogan machst du die Augen wie ein Schaf zwischen zwei Widdern!”

Und als sie an einem großen Felsblock vorbeifuhren, da schlug sie ihren Kopf gegen den Stein, so daß er zerschmetterte. So starb sie.

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Title statement

Title (uniform): Warum Usnechs Söhne das Land verließen

Title (supplementary): German Translation

Editor: Rudolf Thurneysen

Author: unknown

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Translated by: Rudolf Thurneysen

Electronic edition compiled by: Miriam Trojer

Funded by: University College, Cork and The EU via the LEONARDO Lifelong Learning Programme

Edition statement

2. Second draft.

Extent: 5800 words

Publication statement

Publisher: CELT: Corpus of Electronic Texts: a project of University College, Cork

Address: College Road, Cork, Ireland—http:www.ucc.ie/celt

Date: 2009

Date: 2011

Date: 2018

Distributor: CELT online at University College, Cork, Ireland.

CELT document ID: D301020

Availability: Available with prior consent of the CELT programme for purposes of academic research and teaching only.

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Manuscript sources

  1. Dublin, Trinity College Library, 1339 olim H. 2. 18 al. Book of Leinster, p 259b–261b; 12th century (oldest version).
  2. Dublin, Trinity College Library, 1318 olim H. 2. 16 al. Yellow Book of Lecan, col. 749–753; 14th century.

Editions

  1. Theophilus O'Flanagan, Deirdri, or, the Lamentable Fate of the Sons of Usnach, an ancient dramatic Irish tale, one of the three tragic stories of Erin; literally translated into English, from an original Gaelic manuscript, with notes and observations: to which is annexed the old historic facts on which the story is founded, Transactions of the Gaelic Society of Dublin I, Dublin 1808.
  2. Eugene O'Curry, The 'Tri Thruaighe na Scéalaigheachta' (i.e. the 'Three Most Sorrowful Tales') of Erinn. 'The Exile of the Children of Uisneach' [edited from the old MS. called the 'Yellow Book of Lecain' col. 749–53 in the Library of Trinity College, Dublin], Atlantis 3 (1862) 377–422.
  3. Ernst Windisch, Longes mac nUisnig. 'Die Verbannung der Söhne Usnechs', Irische Texte mit Übersetzungen und Wörterbuch 1, herausgegeben von W. Stokes und E. Windisch (Leipzig 1880) [Text from Book of Leinster, fo. 192, with variant readings of Yellow Book of Lecan and Egerton 1782. [Text reprinted in Gaelic Journal 1 (1883) 378–91].
  4. Whitley Stokes, The Death of the Sons of Uisneach, Irische Texte 2 (Leipzig 1887) 109–84 [Text of Oided mac nUisnig from the Glen Masáin MSS. 56, 53 Edinburgh, with introduction, English translation, and notes. Corrigenda in 3, 283]
  5. A. Cameron, Deirdre and the Sons of Uisneach [ed. from Edinburgh MS. 56 with transl. and notes; also text of the Glenmasan MS.], Reliquiae Celticae 2 (1894) 421–74.
  6. Vernam Hull, ed., Longes mac n-Uislenn. The Exile of the sons of Uisliu, New York/London 1949 [Reconstituted text based on the Book of Leinster MS].
  7. Breandán Ó Buachalla, ed., Imthiacht Dheirdre la Naoise agus oidhe chloinne Uisneach, Zeitschrift für celtische Philologie 29 (1962/64), (H. 1/2, 1962), 114–54.
  8. Caoimhín Mac Giolla Léith (ed. and trans.), Oidheadh Chloinne hUisneach. The Violent Death of the Children of Uisneach. Irish Texts Society, vol. 56. London: Irish Texts Society, 1993.

Translations and Adaptations

  1. Samuel Ferguson, 'The Death of the Children of Usnach', Hibernian Nights' Entertainment. Dublin University Magazine (December 1834), 670–688.
  2. R. D. Joyce, Deirdre, Boston 1876.
  3. Ernst Windisch, Longes mac nUisnig. 'Die Verbannung der Söhne Usnechs', Irische Texte mit Übersetzungen und Wörterbuch 1, herausg. von W. Stokes und E. Windisch (Leipzig 1880) [German].
  4. Standish H. O'Grady, History of Ireland: the Heroic Period, London 1878.
  5. P. W. Joyce, 'The Fate of the Sons of Usna', Old Celtic Romances, London 1879.
  6. Georges Dottin, Exil des fils d'Usnech, autrement dit: Meurtre des fils d'Usnech et de Derdriu, in: H. d'Arbois de Jubainville (ed.), L'epopée celtique en Irlande (=Cours de littérature celtique), Paris 1892.
  7. D. MacKinnon, The Glenmasan Manuscript, The Celtic Review 1 (1905–08) 3–17; 104–131 [English].
  8. Samuel Ferguson, 'Deirdre', Poems of Sir Samuel Ferguson, Dublin 1918.
  9. Aubrey de Vere, 'The Sons of Usnach', The Poetical Works of Aubrey de Vere II, London 1882.
  10. Standish Hayes O'Grady, The Coming of Cuculain, Dublin 1894.
  11. Douglas Hyde, The Three Sorrows of Story-Telling and Ballads of St Columkille, London 1895.
  12. John Todhunter, Three Irish Bardic Tales, London 1896.
  13. George Sigerson, Bards of the Gael and the Gall, London 1897.
  14. Eleanor Hull, The Cuchullin Saga in Irish Literature, London 1898.
  15. Douglas Hyde, A Literary History of Ireland, London 1899.
  16. William Sharp, The House of Uena, Portland/Maine 1900.
  17. Herbert Trench, Deirdre Wedded, London 1901.
  18. Lady Gregory, Cuchulain of Muirthemne, London 1902.
  19. C. L. Thompson, The Celtic Wonder World n. p. 1902.
  20. George William Russell (A.E.), 'Deirdre', Imaginations and Reveries, Dublin 1916.
  21. Máire Ní Siúdlaig, 'Deirdre', The Gael (March 1904), 85–86.
  22. A. H. Leahy, Ancient Heroic Romances of Ireland II, London 1905.
  23. Charles Squire, The Mythology of the British Isles, London 1905.
  24. Eleanor Hull, A Text-Book of Irish Literature, London 1906.
  25. W. B. Yeats, Deirdre (London 1907) A. H. Bullen.
  26. John M. Synge, Deirdre of the Sorrows (NY 1910) John Quin.
  27. T. W. Rolleston, Myths and Legends of the Celtic Race, London 1911.
  28. Eva Goore-Booth, The Buried Life of Deirdre [Accepted for performance by the National Theatre of Ireland in October, 1911, but never performed. Published in limited edition of 250 copies (NY 1930) Longman's].
  29. Anonymous, Fate of the children of Uisneach, Dublin 1914.
  30. James Stephens, Deirdre, New York 1923.
  31. Máirín A. Cheavasa, The Unfaithfulness of Naoise, Cork 1930.
  32. "J. J. Jones", Deirdre, Cork 1930.
  33. Kim McCone and Pádraig Ó Fiannachta, Scélaíocht ár sinsear, Maynooth 1992, 109–116 [Modern Irish adaptation].

Secondary literature

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  2. H. d'Arbois de Jubainville, L'épopée celtique en Irlande (Paris 1892) Libraire du Collège de France.
  3. R. K. Smith, Loch Etive and the Sons of Usnach. [With illustr. by Miss J. Knox-Smith] (Edinburgh, 1885).
  4. Oidhe Chloinne Uisnigh, ed. R. J. O'Duffy [Critical notice] Gaelic Journal 9 (1898) 275–6, 295–298.
  5. Eleanor Hull, The story of Deirdre in its bearing on the social development of the folk-tale, Folk-Lore 15 (1904) 24–39.
  6. Josef Weisweiler, Deirdriu und Gráinne, Paideuma 2 (1941/43) (H. 4/5, 1942) 197–223.
  7. Myles Dillon, Early Irish Literature (Chicago 1948) Chicago U.P.
  8. Máirín O'Daly, [review of Hull (1949)] Béaloideas 19, 1949 (1950) 196–207.
  9. D. A. Binchy, [review of Hull (1949)] Éigse 6, 1948/1952 (pt. 2, 1950) 179–183.
  10. Gerard Murphy, [review of Hull (1949)] Studies 39 (1950) 108–9.
  11. Howard Meroney, [review of Hull (1949)] Modern Language Notes 67 (1952) 61–63.
  12. Hugh P. Bevan, The topography of the Deirdre story, Bulletin of the Ulster Place-names Society 5 (1957) pt. 1, 1–5.
  13. E.G. Quin, Longas mac nUisnig, in: Myles Dillon (ed.), Irish sagas (Dublin 1959; Cork 1968) 51–65.
  14. Herbert V. Fackler, Nineteenth-century sources for the Deirdre legend, Éire-Ireland 4 (1969) uimh. 4, 56–63.
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  16. Maria Tymoczko, Animal Imagery in Loinges Mac nUislenn, Stud. Celtica 20/21 (1985/86) 145–166.
  17. Patrick Sims-Williams, Fionn and Deirdre in Late Medieval Wales, Éigse 23 (1989) 1–15.
  18. Máire Herbert, The Universe of Male and Female: A Reading of the Deirdre Story, in: Cyril J. Byrne, Margaret Harry, and Pádraig Ó Siadhail (eds.), Celtic Languages and Celtic Peoples: Proceedings of the Second North American Congress of Celtic Studies held in Halifax August 16–19, 1989. Halifax 1992, 53–64.
  19. Máire Herbert, Celtic heroine? The archaeology of the Deirdre story, in: T. O'Brien Johnson and D. Cairns (eds.), Gender in Irish Writing, Milton Keynes/Philadelphia 1991, 13–22.
  20. Cornelius G. Buttimer, Longes Mac nUislenn Reconsidered, Éigse 28 (1994/95) 1–41.
  21. Caoimhín Breatnach, Oidheadh Chloinne Uisnigh, Ériu 45 (1994) 99–112.
  22. Caoimhín Mac Giolla Léith (ed. and trans.), Oidheadh Chloinne hUisneach. The Violent Death of the Children of Uisneach. Irish Texts Society, vol. 56. London: Irish Texts Society, 1993. [A substantially different version of the Deirdre story, transmitted fully in 90 extant MSS, the earliest written in 1671].
  23. Caoimhín Breatnach [Rev. of Mac Giolla Léith 1993], Éigse 28 (1994–5), 200–218.
  24. Mícheál Ó Flaithearta [Rev. of Mac Giolla Léith 1993], Cambrian Medieval Celtic Studies 29 (1995) 75–77.
  25. Doris Edel [Rev. of Mac Giolla Léith 1993], Zeitschrift für celtische Philologie 48 (1996), 331–333.

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Project description: CELT: Corpus of Electronic Texts

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Profile description

Creation: By Rudolf Thurneysen. between 1892 and 1900

Language usage

  • The text is in German. (de)

Keywords: saga; prose; Ulster Cycle; medieval; Sons of Uisneach; Longes mac n-Uislenn; Deirdre; translation

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